
Hinter dem Todesfelsen
Die meisten in der Stadt hatten sich schon längst daran gewöhnt:
Sie lebten im Schatten des Todesfelsen. Diesen Berg konnte keiner bezwingen. Am Abend warf er lange Schatten auf die Stadt.
Immer wieder gab es Leute, die sich fragten, was hinter dem Felsen war.
Manche wollten gar nicht daran denken: Vielleicht eine gähnende Tiefe, oder ein Meer, aus dem die Monster kommen. Aber andere sagten: Vielleicht liegt dort die Schöne Welt, nach der wir uns alle sehnen.
Vielleicht ist aber auch einfach garnichts dahinter...
Bis eines Tages jemand den Berg herunterkam. Er sah aus, wie ein normaler Mensch. Aber konnte es ein gewöhnlicher Mensch sein? Wo kam er her?
Er fing an, ihnen von dem Land hinter dem Todesfelsen zu erzählen:
Ein Neues Land wartet auf erneuerte Menschen, eine Schöne Welt, in der Frieden herrscht.
Dann erklärte er den Menschen, dass er den Tod besiegt habe. Auf dem Todesfelsen stand nun sein Kreuz, ein Gipfelkreuz. Er hatte den Berg des Todes bezwungen, indem er durch den Tod gegangen war. Er zeigte ihnen seine Grabhöhle - sie war leer. Er war tatsächlich auferstanden. Das alles hatte er gemacht, damit die Menschen in die Schöne Welt gelangen können. Er zeigte ihnen, wie sie hinter ihm her durch das Grab in das Neue Land kommen können. Es ist ein enger Durchgang, bei dem man sich klein machen muss. Alle, die sich das trauen, brauchen danach keine Angst mehr vor dem Tod zu haben.